Ist doch wahr: im Frühjahr werden die Sommerklamotten der letzten Saison schon mal „entmottet“. (Für die jüngeren Blogger hier der Hinweis: Früher, also bevor man Dinge nach ein paar Mal Tragen wegwarf oder spendete, wurden Kleidungsstücke noch eingemottet, also vor dem Zugriff hungriger Motten bewahrt.)

Dann heißt es Spannung: was passt noch, und wo muß ggfs. etwas weggenommen werden, bevor die Shorts und das Trägerhemdchen wieder am Körper präsentiert werden darf? Da heißt es abnehmen, also dem Körper etwas wegnehmen, damit der schicke Fummel wieder passt und kein Schaden entsteht. Denn wenn nichts geschieht, werden die Kleidungsstücke im Sommer eine Reaktion zeigen. Knopf ab, die Naht neben dem Reißverschluss eingerissen, Druckstellen an blöden Stellen, usw.

Was hat das mit Zahnersatz zu tun?

Das Folgende: Für alle Beteiligten sehr ärgerlich: da sind so schöne Zahnkünste auf eine wundervolle, keramische Arbeit an den neuen Zähnen angewendet worden, und dann das: schon bald spürt man im Mund eine raue Stelle, wo es vorher schön glatt war. Fühlt sich auch gar nicht mal so gut an, irgend etwas ist mit den neuen Zähnen passiert – nur was?

Die individuell hergestellte Keramikschicht, die  in vielen Fällen für eine Zahnkrone in Handarbeit zum Einsatz kommt, ist beschädigt. Entweder ist ein Stück abgeplatzt oder abgeschert worden. Vereinfachend sprechen die Fachleute dann von „chipping“. Der Ruf nach Material- oder Verarbeitungsfehler ist schnell zur Hand. Oft löst aber eine teure und ärgerliche Wiederholung des Zahnkunstwerkes das Problem überhaupt nicht.

Nun Achtung, nächstes Fremdwort: „Der Bruxismus (abgeleitet von griechisch βρυγμός brygmos, männlich „das Zähneknirschen“ mit lateinischer Endung) ist das unbewusste, meist nächtliche, aber auch tagsüber ausgeführte Zähneknirschen oder Aufeinanderpressen der Zähne, durch das die Zähne verschleißen, der Zahnhalteapparat (Parodontium) überlastet und zusätzlich das Kiefergelenk, die Kaumuskulatur, aber auch andere Muskelgruppen, die zur Stabilisierung des Kopfes angespannt werden, geschädigt werden können.“ (Danke, Wikipedia).

Bei starken KnirscherInnen und Knirschern kunstvoll gefertigte Zahnkronen einzusetzen, ist ohne die im Einzelfall notwendige Vordiagnostik und auch -therapie mal generell nicht sinnvoll. Dies sind die – wenigen – wirklich schwerwiegenden Fälle; aber auch eine größere Zahl an Menschen, als wir denken, haben zumindest phasenweise Knirschernächte (Tendenz leider zunehmend). In diesen Phasen reiben die Kiefer und damit die Zähne in Vorwärts- und Seitwärtsbewegung mehr oder weniger stark aneinander. Stark genug jedenfalls, um kunstvolle Keramikschichten, die im „Weg“ stehen, massiv bearbeiten zu können.

Zum Ende dieses ersten Teils die Abschlussfrage: Was ist in unserem Fachanliegen (Bruxismus und Chipping) nun die Klamotte, und was ist der Körper? Müssen wir selbst mal drüber nachdenken. Ihr könnt ja Antworten im Vorfeld hier im Blog oder auf Facebook geben. In ein paar Tagen geht`s weiter mit dem 2. Teil des Beitrages im Zahn Art „Nähkasten“. Guckt doch hier wieder vorbei!

Ganz Eilige können uns natürlich auch sofort anrufen oder schreiben! Leave a comment!